Aquarienpflanzen

Beim Einsetzen von Wasserpflanzen sollten immer sowohl der Topf, als auch das die Wurzeln umgehende Mineralwolle-Material restlos entfernt werden. Bei Pflanzen welche Sie mit einem Bleiband erhalten ist dieses ebenfalls zu entfernen. Danach die Wurzeln mit einer Schere auf ca. 2-3 cm einkürzen, so wird gewährleistet das beim Einsetzen der Pflanze(n) keine Wurzeln verletzt werden und später im Bodengrund faulen.

 

Trotz allem ist beim einsetzen der Pflanze(n) in den Bodengrund sorgfalt geboten, um das Wurzelwerk nicht zu beschädigen.

Wasserpflanzen

 

 

Drei verschiedene Echinodorus Arten

 

Herkunft: Tropisches Amerika bis nach Nordamerika Echinodorus tenellus aus der Familie der Froschlöffelgewächse (Alismataceae) ist ebenso eine Schwertpflanze wie ihre großen Schwestern, auch wenn sie nur wenige Zentimeter groß wird. Von der Gattung Echinodorus sind ca. 60 Arten bekannt. Es handelt sich um Sumpfpflanzen,die häufig in Uferrändern wachsen und stammt hauptsächlich vom amerikanischen Festland. Viele Arten sind für unsere Aquarien sehr gut geeignet und gedeihen unter dauernden submersen Lebensbedingungen als herrliche Exemplare.

Ihre volle Schönheit zeigen alle Echinodorus erst, wenn sie als Einzelpflanze genügend Platz hat.

Dann bilden die Pflanzen als Busch viele Blätter, manche über 100, und wirken dann unvergleichlich schön. Das gilt nicht nur für die großen Solitärpflanzen, sondern auch für die zierliche E. tenellus, die bis zu 30 Blätter bilden kann. Wie viel Abstand die einzelnen Pflanzen benötigen, zeigen sie uns durch die Bildung von Ausläufern mit Tochterpflanzen, bei E. tenellus 5 - 6 cm.

Ketten-Schwertpflanze

links unten: E.tenellus var.angustifolia
(schmalblättrige Ketten-Schwertpflanze)
mitte hinten: E.quadricostatus (Zwerg-Schwertpflanze)
vorne rechts: E.tenellus (Grasartige Schwertpflanze)

 

 

Der Name Echinodorus bedeutet Igelschlauch und bezieht sich auf die stacheligen Früchtchen. Tenellus bedeutet sehr zart. Blüten bilden sich in der emersen Form an Blütenstengeln. Bei manchen Arten auch in der submersen Kultur, aber dann nicht immer als Blüten, sondern als Adventivpflanzen. Weitere Vermehrungsmöglichkeiten sind Jungpflanzen an Ausläufern und Samenaufzucht.

 

Zur Echinodorus tenellus (Martius)Buchenau,= (Zwerg-Schwertpflanze):
Jetzt: Grasartige Schwertpflanze

Es ist die kleinste Varietät aus der Tenellus - Gruppe und wird max. 5 - 8 cm groß, häufig aber nur 2,5 cm. Die Blätter sind frisch grasgrün. Diese Pflanze wird häufig mit Sagittaria subulata pusilla, dem Zwergpfeilkraut, verwechselt. Bei gleichen Kulturbedingungen ist der Unterschied leicht festzustellen. Sonst ist die Ausläuferbildung ein sicheres Unterscheidungsmerkmal.

 

E. tenellus schiebt ihre Ausläufer nur über den Bodengrund, damit der Vegetationspunkt über dem Boden liegt (auch wichtig zu beachten beim Einpflanzen). Sagittaria aber schiebt die Ausläufer tief im Boden und kommt dann plötzlich mit einem Blatt zum Vorschein.

 

Noch seltener als die Zwerg - Schwertpflanze ist die unter den gleichen Bedingungen wachsende Echinodorus tenellus var. angustifolia, die schmalblättrige Ketten - Schwertpflanze.

 

Auch diese Pflanze ist sehr zart, wird max. 15 cm groß, meist aber nur 8 - 10 cm. Ihre Blätter sind anfangs rötlich und später blasgrün bis grün. Die Ausläuferbildung bei dieser Pflanze ist noch stärker als bei der grünen Varietät.

 

Dazu passt noch die Echinodorus quadricostatus = auch Zwerg - Schwertpflanze genannt. Diese Pflanzen sind aber deutlich größer und breiter als E. tenellus

 

Heimat für beide tenellus - Arten ist die Ostküste Nordamerikas und das tropische Südamerika.Bei einiger Sorgfalt und ständiger Pflege sind diese Pflänzchen gut zu halten und bedanken sich durch reichliche Vermehrung.

 

Dafür verlangen sie:
Sehr lockeren und nährstoffreichen Bodengrund, dem auch guter Humus beigemischt werden sollte. Man kann dann auf jegliche Düngung über das Aquariumwasser verzichten; evtl. etwas Eisendünger und unbedingt freies CO 2 sowie gute Beleuchtung.

 

Das Wasser soll immer glasklar sein, wenig belastet und weich bis mittelhart. Da diese zarten Pflänzchen keine Bikarbonate zur Assimilation auswerten können, muss CO 2 zugesetzt werden.

In der Literatur wird häufig wiederholt, dass diese Pflanzen "viel" Licht benötigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 1000 LUX, gemessen auf dem Pflänzchen, ausreichen. Allerdings müssen die 1000 LUX auch auf der Pflanze ankommen. Meistens bilden die E. tenellus Vordergrundpartien. Dementsprechend tief und entfernt von der Lichtquelle stehen sie im Aquarium. Also messen!

Unter diesen "gedämpften" Bedingungen wachsen die Planzen zwar nicht so schnell wie immer angegeben, dafür aber sehr kräftig im Wuchs und schön ausgefärbt. Ein weiterer Vorteil ist, dass unter diesen Bedingungen kaum mit Veralgung zu rechnen ist.

Bedenken wir nun noch, dass jedes einzelne Pflänzchen genügend Abstand zum Nachbarn behält, entwickelt sich jedes Exemplar zur "Solitärpflanze" im Rasen. Erst dann können wir uns über eine traumhafte Fläche E. tenellus freuen. Es muss sehr darauf geachtet werden, dass die ständige Ausläuferbildung mit Schere und Pinzette in Schach gehalten wird. Sonst entwickelt sich schnell eine dicke "Matte", die verschmutzt, veralgt und sich bald selbst erstickt.

Ein gepflegter Bestand E. tenellus, mit dem nötigen Pflanzenabstand und kräftigen Einzelexemplaren, auf einer größeren Fläche im Aquarium kultiviert, zum Beispiel einen großen Schwimmraum bildend, ergibt eine wunderschöne grüne Fläche und einen Blickfang von besonderer Wirkung.

H. Bertram

 

Quellmoos

Das Gewöhnliche Quellmoos gehört in die Gattung von unter Wasser lebenden Laubmoose. Das Quellmoos wächst meist in langsam fließenden, aber auch in stehenden Gewässern. Es ist oft in sauberen, nährstoffreichen Bächen und größeren Teichen zu finden. Früher wurde es als Heilpflanze genutzt (Fons = Quelle, antipyretica = gegen Fieber). Heute wird sie jedoch bestenfalls zur Verziehrung und als Sauerstofflieferant in Aquarien eingesetzt.

 

Wie man hier sehen kann, eignet sich das Quellmoos auch recht gut für Warmwasser-Aquarien

Es hält sich sehr lange, über viele Monate. Man kann es bei der Fischzucht in kleinen Becken auch gut nutzen.

Moos

Fontinalis antipyretica (Gewöhnliches Quellmoos) in den Ausstellungbecken

 

Merkmale

Das Gewöhnliche Quellmoos ist eine veränderliche und vielgestaltige Art, die Stämmchen ausbildet, die in ihrer Gesamtheit bis zu 30 cm lang werden können und 3-reihig beblättert sind.

Unter Wasser bildet es dunkel-grüne flutende Rasen. Die rippenlosen ganzrandigen Blätter sind lanzettlich geformt, scharf gekielt und 1 mal gefaltet. Manchmal kann es auch an der Blattspitze etwas gezähnt sein.

Die Ecken der Blätter weisen vergrößerte, prosenchymatische Zellen auf.

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Fontinalis antipyretica (Quellmoos) in der Quelle

Varietäten

In schnell fließenden Bächen der Alpen wurde übrigens eine schlankere var.gracilis(Lindb.) Schimp. beobachtet, die deutlich kleiner ist. Die Stämmchen sind am Grund nackt und starr.

Die var. gigantea (Sull.) Sull. sind kräftige, goldbraune Moose mit sehr breiten Blättern. Sie kommt in stehenden Gewässern in Europa vor.

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Quelle mit Quellmoos

Literatur

Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage ( UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)

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Quelle-Überlauf auch voller Quellmoos